Brauchtum im Frühling  

März

„Im Märzen der Bauer…“

„Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt…“, heißt es in einem alten Volkslied. Es ist die Zeit des Frühlings, der mit dem 20. März auch kalendarisch beginnt. Der März hat seinen Namen von römischen Kriegs- und Wettergott Mars, auch Martius genannt. Aber auch Lenzing, Lenz-Monat oder Frühlings-Mond sind Namen von ihm.

Am 1. März wurden früher viele Verlobungen geschlossen. Auch war er ein Lostag für Liebende. Besonders Kinder, die am 7. März geboren wurden, sollten – Ehrlichkeit vorausgesetzt – gute Eheleute abgeben.

Schafe, die zur weiteren Zucht nicht geeignet waren, wurden im Frühjahr, meist im März, ausgesondert. Daher kommt auch der Begriff „ausmerzen“.

In vielen bäuerlichen Gebieten schlossen die Schulen am 12. März, da die Kinder als Feldarbeiter benötigt wurden. Die „kleinen Leute“ waren als Arbeiter unabkömmlich, da viele Familien sich externe Arbeitskräfte finanziell nicht leisten konnten und die Industrialisierung in die Höfe noch nicht Einzug gehalten hatte. Maschinen wie Traktor, Mähdrescher und ähnliches waren noch unbekannt und die schwere körperliche Arbeit musste mit der Hand verrichtet werden.

Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch 40 Tage vor dem Osterfest, das wiederum am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang gefeiert wird. Damit ist die diesjährige Fastenzeit vom 25. Februar bis 10 April 2004. Wer diesen Zeitraum nachzählt, kommt auf 46 Kalendertage. Zur Fastenzeit zählen jedoch nicht die sechs Sonntage, da Christen jeden Sonntag die „Auferstehung des Herrn“ im gemeinsamen Gottesdienst feiern.

Schon im 2. Jahrhundert bereitete man sich durch zweitägiges Fasten auf den Ostersonntag vor. Im 3. Jahrhundert wurde die Fastenzeit auf die Karwoche ausgedehnt, bis mit dem Konzil von Nicäa die 40tägige Vorbereitungszeit auf Ostern zum ersten Mal dokumentiert wurde. Zum Fasten hinzu kamen später die Motive der Buße und der Taufvorbereitung. Fasten dient und diente von jeher vielen Völkern zur inneren Vorbereitung auf besondere Feste und Anlässe.

Da die 40tägige Fastenzeit in den Klöstern meist sehr streng eingehalten wurde, suchte man nach Möglichkeiten, den geschwächten Körper im Rahmen der klösterlichen Regeln zu stärken. So wurde ein stärkerer Umtrunk – das Starkbier – gebraut. Dieses stellte keinen Verstoß gegen die Klosterordnung dar, denn nach einer alten Regel „bricht Flüssiges das Fasten nicht“.

Auch heute noch wird in vielen Brauereien ein spezielles Bier in der Fastenzeit gebraut. Das bekannteste, der „Salvator“, lässt berühmte, aber auch weniger bekannte Persönlichkeiten des täglichen Lebens jedes Jahr auf den Münchner Nockherberg zum „Politiker-Derbleka“ pilgern.

Noch bis 1912 war der Josefi- oder Joseftag ein gesetzlicher Feiertag in Bayern. An diesem Tag, dem 19. März, hatten viele Männer und Burschen Namenstag, welcher mit dem Josef-Umtrunk gefeiert wurde.

Das Fest Maria Verkündigung (25. März) ist eines der vier ältesten Marienfeste und war ursprünglich die christliche Version des Frühlingsanfangs. Es erinnert daran, wie der Erzengel Gabriel Maria die Geburt Jesu ankündigt. Ab diesem Tag wartete man auf die heimkehrenden Frühlingsboten Storch und Schwalbe. Sah man die erste Schwalbe, so öffnete man alle Fenster. Wo sie nistete, schützte sie vor Blitzschlag. Auch der Viehsegen wurde früher an diesem Tag erteilt.

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